In meiner „ADAC Motorradfahrer Karriere“ schreite ich weiter voran. Letztes Jahr begann ich die mit dem ADAC Motorrad Basis Training und nun ist das Intensiv-Training dran
Rostock, 15.08.2024, 6.40 Uhr. Ab in die Garage, Helm auf, die Speedy gestartet,, damit sie weiß dass es gleich losgeht….Handschuhe an und los Richtigung Kiel/Boksee. Die A20 hat mir in den letzten Wochen fast schon wöchentlich den Weg bereitet, so richtig sehen kann ich sie nicht mehr. Aber egal das Ziel steht ADAC Verkehrsübungsplatz Kiel Boksee, Tempomat bei 135 km/h an und ab geht die Reise. Nach knapp zwei Stunden kam ich am Verkehrsübungsplatz an. Ich war der Zweite.
Berufsgenossenschaft bezuschusst manche Fahrsicherheitstrainings
Bevor ich es vergesse, noch fix die Unterlagen für die Berufsgenossenschaft unterschreiben lassen, da diese das Intensiv-Training mit 50€ bezuschusst. Dadurch kostet mich das Intensiv-Training anstelle von 175€ nur noch 125€.
Dann den einen Kaffee aus dem Pumpkanne gegriffen und beobachtet, wie die weiteren 8 Teilnehmer eintrafen.
Warum Kiel/Boksee?
Warum auch immer, aber im Mecklenburg-Vorpommern gibt es keine Verkehrsübungsplätze die Fahrsicherheitstrainings anbieten. Warum auch immer.
Groß Dölln war schon ausgebucht und über die ADAC Seite war ich letztes Jahr auf Kiel/Boksee gestoßen. Nur 200km von Rostock entfernt, recht locker über die A19, A20, A21 innerhalb von 2 Stunden zu erreichen.
Der Verkehrsübungsplatz ist verglichen zu den Verkehrsübungszentren Lüneburg und Co. klein, bietet aber trotzdem alles was man benötigt. Die Atmosphäre ist recht locker und familär.
Wie läuft das Intensiv Training ab?
Erst mal gibt es im Seminarraum eine kurze Vorstellungsrunde „ich bin… aus… und ich fahre eine …. Geändert habe ich … “ usw. Gefolgt davon gibt es die Verhaltensregeln und auch Hinweise, wie man sich auf dem Platz und beim Training verhalten soll. z.B. muss ein Haftungsausschluss unterschrieben werden, wenn ihr Motorradschuhe mit Schnürsenkeln tragt. Da gab es mal einen Vorfall beim Abstieg…
Sind die Formalien erledigt, werden die Erwartungen, Wünsche und Fragen der Teilnehmer notiert. Im Anschluss kommt etwas Theorie, zum Glück nicht zu viel 🙂
Nach knapp 30 Minuten geht es dann zu den Mopeds. Jeder der will kann noch mal seinen Luftdruck prüfen / anpassen und sich anschließend eine Funke abholen.
Danach geht es im „Rudel“ auf den Übungsplatz. Wir waren alleine und so konnten wir die gesamte Anlage nutzen, heißt, die Einführungs-& Warmfahrrunde war eben etwas länger. Nach ein paar Runden mit eingebauten lockerungsübungen, kamen noch mal alle zusammen um gewisse Basics kurz anzusprechen.
Was solltet ihr vorbereiten?
Das Moped sollte noch ein brauchbares Profil haben und die Batterie muss fit sein, da der Motor für die Besprechungen zwischen den Übungen oft abgestellt und neugestartet wird! Eine schwache Batterie macht das nicht lange mit. Das Moped an sich, sollte in einem möglichst einwandfreien Zustand sein.
Ich hatte einen Tag zuvor noch den Hinteren Reifen wechseln lassen, weil der alte bzgl. Profiltiefe schon knapp über der Grenze war. Schließlich musste ich den Tag 450km/h fahren.
Verpflegung?
Ich nehme mir immer was Kleines zum Essen und Trinken mit. Der ADAC stellt Snacks, Kaffee, Tee und Wasser. Zum Mittag wird gemeinsam beim Pizza-Dealer des Vertrauens bestellt, was die freundliche Dame am Empfang übernimmt, sodass zur Mittagspause gegen 13 Uhr alles bereits geliefert ist.
Wie setzt sich die Truppe beim Intensiv-Training zusammen?
Wie beim Basis-Training als auch nun beim Intensiv Training waren Motorradfahrer mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen am Start. Von der Frau mit Schräglagen-Angst bis zum Tiefflieger. Am Ende des Tages war der Angststreifen bei den meisten ziemlich klein geworden.
Was wird beim Intensiv-Training gemacht?
Beim Intensiv Training geht es schon mehr zu Sache. Neben der Erkennung Optmimierung der Schrägläge, wird über Gefahrensituation gesprochen und die Optionen die man dan hat. Ebenfalls werden auch Notbremsungen aus mehreren Geschwindigkeiten (30, 50, 70) durchgeführt und auch aufgezeigt, wie sehr sich der Bremsweg verlängert. Es ist sehr überraschend, so viel dazu.
Doch am Spannensten fand ich das Bremsen auf Sand mit ABS. Es kostete mich ganz schön Überwindung auf dem Sand voll in die Eisen zu gehen. Dafür war ich umso mehr überrascht, was das ABS kann und auch beim Wechsel vom Sand auf Asphalt reagiert. Das sollte man sich wirklich mal antun und machen. Natürich aufrecht, ohne Schräglage. Ansonsten braucht man Kurven-ABS…
Spannend war es auch in Schräglage über ein Hindernis wie eine Metallplatte oder Holzlatte zu fahren. Abgesehen dass das Moped kurz etwas rüberhoppelt und sich dabei versetzt, passiert nicht mehr.
Zum Schluss übten wir noch das Ausweichen aus den Geschwindigkeiten.50, 60, 70, 90 km/h. Dabei tauchen nach dem Zufallsprinzip Hindernisse aus dem Boden aus, denen man ausweichen musste. Das war richtig cool.
Alles in allem kann so ein Intensiv Training wärmstens empfehlen, da praktische Übungen durchgeführt werden, die einem mehr vertrauen in das Moped inkl. Technik bringt. Auch ist es gut über viele Aspekte mal nachzudenken, insbesondere der Bremsweg und der zurückgelegte Weg innerhalb einer Sekunde die wir in der Regel zum Reagieren benötigen 😉