Vom 23.8 – 27.8 fanden im Rostocker Stadthafen die Weltmeisterschaft im Inklusions Segeln statt. Dabei segelten 27 Inklusions-Teams aus 6 verschiedenen Nationen auf zwei verschwiedenen Bootsklassen (RS Venture Connect und S/V14) in mehreren Wertungen. Gesegelt wurde ein Up-& Downkurs im Segelstadion.
Die RS Venture Connect und die S/V14 von Fareast sind speziell für beeinträchtigte Segler entwickelte Jollen mit Senkkiel. Veranstaltet wurde die Weltmeisterschaft im Inklusions Segeln vom Rostocker Regatta Verein (RRV) in Zusammenarbeit mit dem Norddeutschen Regatta Verein (NRV), Yachtclub Möhnesee (YCM) und World Sailing. Kooperationen zwischen den Vereinen sind eine wichtige Grundlage für diese Art und Größe der Events. Die zehn s/v14 kamen vom NRV und YCM, während die RS 9 von Ziegelmeyer aus Hamburg und von RS kamen. Eine „RS Venture Connect“ der neun Jollen war für Rostock bestimmt.
Zur Webseite der https://inclusionworlds-sailing.com/
Auf der Seite vom Rostocker Regatta Verein gibt es einen schönen Bericht zu dem Event. Rostock bei Inklusions-WM mit Medaille
Auf dem „Wir sind Wir“ Kanal bei Youtube findet ihr ein paar schöne Zusammenschnitte zum Event.
Was heißt Inklusions Segeln?
Inklusions Segeln bedeutet, dass jeweils ein beeinträchtigter Segler und ein nicht-beeinträchtigter Segler gemeinsam auf einem Boot segeln. Dabei sehen die Beeinträchtigungen der Segler sehr unterschiedlich aus. Von körperlichen bishin zu geistigen Beeinträchtigungen ist im Teilnehmerfeld alles dabei. Wer nun denkt, dass aufgrund der unterschiedlichen Handicaps große Leistungsunteschiede zu sehen sind, der irrt. Jeden Tag wurden die Segler vertrauter mit den Booten, wodurch die Wettfahrten im weiteren Verlauf immer knapper ausfielen. Für Segelbegeisterte Zuschauer wurde schöner Segelsport geboten, bei dem auch die Teilnehmer ihren Spaß und Wettkampf hatten.
die Inklusions Boote kurz vorgestellt
RS Venture Connect
Die RS Venture Connect basiert auf der RS Venture und wurde einfach nur um die individuelle Anpassungen für beeinträchtige Segler erweitert. Man sitzt nebeneinander und gesteuert mit einem Hebel anstelle der typischen Pinne. Alle zum Segeln notwendigen Leinen laufen in der verstellbaren Mittelkonsole zusammen und sind von beiden Seglern gut zu erreichen.
Das Konzept ist sehr flexibel gestaltet und könnte somit ein perfektes Boot für Vereine oder Segler sein, die eine Jolle für normales, als auch Inklusions Segeln suchen. In der maximalen Ausbaustufe würde wichtige Schoten und Rudersteuerung über einen Elektromotor laufen, welcher über eine Mundsteuerung angesprochen wird.
Neben der Nutzung als Boot für Inklusions Segeln, kann es auch zügig auf eine normale Jolle für 4-5 Personen mit Pinnenausleger umgebaut werden. Ein sehr flexibles Boot, was auch noch schick beim Segeln ausschaut und zügig unterwegs ist. Vielleicht auch eine gute Familienjolle mit viel Platz an Bord. Um ein Kentern zu verhindern, hat das Boot einen Senkkiel und oben auf dem Mast einen Kenterball.
Preis: ~33T€ pro Boot
S/V14 von Fareast
Die S/V14 erinnert auf den ersten Blick an einen 14-footer. 14 Fuss lang, mit einem ziemlich schmalen Rumpf. Was die S/V14 etwas besonders macht, sind die Lenkung und auch die elektrisch verstellbaren Sitze, um die Krängung des Bootes auszugleichen.
Gesteuert wird hier über einen Fahrradlenker. Generell funktioniert die Lenkung, doch zeigte sich über die Nutzungsdauer, dass die Lenkung recht Reparatur anfällig ist. Auch die elektrische Verstellung der Sitze brauchte oft ihre Aufmerksamkeit. Sicherlich fällt die Zuverlässigkeit von Lenkung und Sitzverstellung im normalen Segelbetrieb besser aus als bei der Regatta, wo das Boot ständig die wechselnden Segelteams angepasst wird.
Das Boot ist ein günstiger Einstieg in das Inklusions Segeln. Preis: 12-13T€ pro Boot
Probleme mit dem Gennaker der SV14 konnten wir beheben und könnt ihr hier nachlesen.
Vergleich „RS Venture Connect“ VS „S/V14 Fareast“
Beide Boote haben einen Senkkiel und auch eine doppelte Ruderanlage. Mehr Segelfläche hat die RS Venture Connect und spring somit schneller an und ist auch sichtbar schneller unterwegs. Durch den bereiteren Rumpf, bietet die RS Venture im Vergleich zur SV14 mehr Formstabilität.
Als freiwilliger Helfer bei der Veranstaltung
Letztes Jahr stolperte ich quasi für einen Tag als Helfer auf dem Reparaturboot rein und weil mich die Veranstaltung so begeisterte, nahm ich Urlaub um dieses Jahr alle 7 Tage dabei zu sein. Abgesehen davon, dass ohne freiwillige Helfer solche Veranstaltungen nicht stattfinden könnten, wollte ich auch helfen, beeinträchtigten Seglern die gleiche Freude auf dem Wasser erleben zulassen, wie ich sie habe wenn ich 505er in Rostock oder auf der Ostsee segel.
Die Aufgaben, welche die Helfer erledigen sind sehr unterschiedlich. Angefangen von der Hilfe beim Auf- und Abbau der Boote, über Ausschank, oder auch Hilfe beim Ein-und Aussteigen aus den Jollen, ist alles dabei. Es ist ein buntes Potpourri an Aufgaben und mit Sicherheit ist für jeden was dabei!
Als Mitglied im etwa 10-12 man starken Bootsteam, kümmert man sich sich um alles, was mit den beteiligten Segelbooten und Schlauchbooten zu tun hat!
Angefangen vom Boote abladen, aufbauen, Kranen, überführen zur Veranstalltung, einmessen, täglich auf- und abtakeln, Reparatur auf dem Wasser und nach der Veranstaltung abbauen, kranen und Verladen. Wer interessiert an der Bootstechnik ist, Spaß am Bauen und Reparieren hat, ist in dem Team genau richtig.